Weiheranlage Toggessenmatten im Jahre 2023


Bau einer neuen Weiheranlage in den Toggessenmatten

Vorfrühlingsabendstimmung bei der Weiheranlage Toggessenmatten     Foto: Christian Lischer 14. März 2021
Vorfrühlingsabendstimmung bei der Weiheranlage Toggessenmatten xxxxxxxxxxxxxxxx Foto: Christian Lischer 14. März 2021

Der Naturschutzverein Ettingen (NSVE) verwirklichte sein bisher grösstes Projekt: den Bau eines ausgedehnten Feuchtbiotops am Siedlungsrand von Ettingen.

Damit wollen wir unseren Amphibien ein Stück des verlorenen Lebensraumes zurückgeben, ein vielfältig gestaltetes Naturschutzgebiet mit Weihern, Hecken und einer Blumenwiese schaffen, das auch von Vögeln, Kleintieren und einer reichen Pflanzenwelt bewohnt werden kann.

Zudem soll damit bei unserem Dorf ein schöner Ort entstehen, der die Einwohner zur Beobachtung der Natur und zur Erholung einlädt.

Übersichtsplan: Plan des ausgeführten Werkes                            vom 20.11.2018


Übersichtsplan: Geplantes Bauprojekt                                         vom 20.12. 2017


Das unten von Thomas Kiehl am 8. Oktober 2020 aufgenommene Video gibt eine Übersicht über die Teichanlage Toggessenmatten, ihre Umgebung sowie den Zustand der Wasserflächen und der Umgebungsbepflanzung im zweiten Herbst nach der Erstellung der vier Teiche.


Informationen zum Projekt:

Die zur Verfügung stehende Fläche war im Teilzonenplan Kammermatten/Toggessenmatten vom Kanton seit 2004 rechtsgültig als Naturschutzgebiet ausgeschieden. Die betroffenen Parzellen konnten durch die Einwohnergemeinde 2017 käuflich erworben werden. Der vom NSVE vorgeschlagene Bau einer Amphibienweiheranlage wurde vom Gemeinderat gutgeheissen und dem NSVE als Bauherr die behördliche Unterstützung zugesichert. Die Baubewilligung wurde am 1. März 2018 erteilt. 

Das Vorprojekt wurde unter Beizug der KARCH (Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz der Schweiz) erstellt. Das auch vom Gemeinderat genehmigte Projekt wurde vom NSVE für die Detailplanung dem auf Wasserbau spezialisierten Planer Werner Götz, Liestal, übergeben, der auch als Generalunternehmer die Realisierung betreute. 

Die Gemeinde trug die Kosten für den Erwerb der Landparzellen von CHF 77'000.- sowie die Planungskosten von CHF 10’000.-. Zudem wird sie für die vom Werkhof geschätzten jährlichen Unterhaltskosten von CHF 6‘000.- aufkommen. Na-türlich werden wir als Verein auch aktiv bei den Pflegearbeiten mithelfen.

Die Baukosten der Weiheranlage beliefen sich total auf rund CHF 235'000. Der NSVE trug mit seinem Beitrag von CHF 10’000.- einen Grossteil seines Vermögens an den Bau bei. Zudem haben Mitglieder des Vereins über CHF 21'000.- gespendet. Mehrere Stiftungen, Vereine und Fonds aus der Wirtschaft haben das Projekt ausserdem mit Beiträgen in der Höhe von CHF 204'000.- unterstützt.  

Standort der Weiheranlage am Marchbach am westlichen Siedlungsrand
Standort der Weiheranlage am Marchbach am westlichen Siedlungsrand

Spenden

Spenden können auf das Vereinskonto bei PostFinance einbezahlt werden.

 

                    Postcheckkonto 40-7221-8

                    Naturschutzverein Ettingen (NSVE)

                    4107 Ettingen

 

                   IBAN: CH52 0900 0000 4000 7221 8

Der NSVE als gemeinnütziger Verein (gemäss ZGB Art. 60 ff) ist seit Dezember 2017 auch steuerbefreit. Allfällige Spenden sind somit von der Steuer absetzbarMit herzlichem Dank für Ihr Interesse an unserem Anliegen. Wir freuen uns über jede Spende. 


Kurzer Abriss der Stationen des Weiherbaus im Jahr 2018

Baugespann Ansicht von Westen am 24. Jan. 2018
Baugespann Ansicht von Westen am 24. Jan. 2018

 

Mit dem notwendigen Baugespann im vorgesehenen Weihergebiet erfolgte die Baueingabe am 15. Januar 2018. Da während der öffentlichen Planauflage keine Einsprachen erfolgten, wurde die kantonale Baubewilligung am 1. März erteilt.

 

Baubeginn: Mit der im September 2018 durch Beiträge von Privaten, Vereinen, Stiftungen und aus der Wirtschaft zu 93% gesicherten Finanzierung beschloss der Vorstand im September mit dem Bau zu beginnen. Als erstes erfolgte die Abschürfung des Humus, welcher z. T. ausgelagert und z. T.  auf dem Areal der künftigen Blumenwiese ausgebracht wurde.

Blick von Westen auf die abhumusierte Fläche der künftigen Weiheranlage am 6. Sept. 2018.  Foto:TT
Blick von Westen auf die abhumusierte Fläche der künftigen Weiheranlage am 6. Sept. 2018. Foto:TT

Blick nach Westen auf die vier ausgehobenen und teilmodelierten Weiher am 28. Sept. 2018.
Blick nach Westen auf die vier ausgehobenen und teilmodelierten Weiher am 28. Sept. 2018.

 

Aushub: Nach Abstossung des Humus wurden die vier Weiher ausgehoben. Der ausgehobene Lösslehm wurde zu einem gegen die Siedlung im Osten gerichteten Lärmschutzwall aufgeschichtet.


Der Folienweiher 1 beim Ausrollen der Kautschukfolie am 9. Oktober 2018                    Foto. Peter Brodmann
Der Folienweiher 1 beim Ausrollen der Kautschukfolie am 9. Oktober 2018 Foto. Peter Brodmann

Vliesunterlage: 

 

Nach dem Aushub wird die freigelegte Weihergrube von groben Steinen befreit und mit dem Bagger verfestigt und geglättet. Die Grube wird anschliessend vollkommen mit einem Schutzvlies ausgekleidet, welche die folgende Dichtungsfolie vor Beschädigungen schützen soll  

Folienweiher 1: die entfaltete Kauschukfolie wird über das Schutzvlies ausgebreitet.        Foto: Peter Brodmann, 9. Okt. 2018
Folienweiher 1: die entfaltete Kauschukfolie wird über das Schutzvlies ausgebreitet. Foto: Peter Brodmann, 9. Okt. 2018

 

Folienverlegung: 

 

- auf das unterlegte Schutzvlies wird die zusammengerollte Dichtungsfolie entrollt, sorgfältig gleichmässig ausgebreitet und deutlich über den künftigen Weiherrand hinausgezogen. Diese Handarbeit erfordert wegen der Folien Geduld und das Betreten mit Socken statt mit scharfen Schuhsohlen.

 

Überdeckung:

- Bei den Folienweihern wird die ausgebreitete Abdichtungsfolie mit einem Vlies überzogen zum Schutz vor der als Substrat eingebrachten 30 cm dicken Schicht von Gelbkies.

 

- Bei den Betonweihern folgte auf das Vlies über der Folie eine 20 cm dicke Schicht von Faserbeton. Dieser wird seinerseits ebenfalls mit Gelbkies überzogen.

Blick auf einen Weiher mit Vliesschutz vor der Auskleidung mit Gelbkies. Stand am 5. Okt. 2018
Blick auf einen Weiher mit Vliesschutz vor der Auskleidung mit Gelbkies. Stand am 5. Okt. 2018

Die beiden flachen Folienweiher am Marchbach. Im Hintergrund rechts ein kleines Feuchtgebiet als Suksessionsfläche.  16. Okt. 2018
Die beiden flachen Folienweiher am Marchbach. Im Hintergrund rechts ein kleines Feuchtgebiet als Suksessionsfläche. 16. Okt. 2018.

 

Folienweiher:

- Die Anlage weist im Norden zwei flache ablassbaren Folienweiher auf, welche gezielt für die Ansiedlung von Kreuzkröten und Laubfröschen ge schaffen wurden.

- Beide Teiche werden nur vom Frühling bis in den Sommer (von der Laichzeit bis zur Metamorphose der Kaulquappen) Wasser führen, um die Entwicklung von Fressfeinden zu unterbrechen.

 

Betonweiher:

- In Wegnähe wurden zwei Betonweiher als Lebens-raum für die heimischen Teichbewohner (Erd- und Geburtshelferkröte, Gras- und Wasserfrosch, Berg-, Teich- und Kammmolch,  etc) erstellt.

- Sie werden für Naturbeobachtungen und Erholung der Öffentlichkeit mit zwei durch Hecken abgeschirmten Ruhe bänken zugänglich sein. 

Die beiden südlichen Betonweiher vor der endgültigen Ueberschichtung mit Gelbkies am 18. Oktober
Die beiden südlichen Betonweiher vor der endgültigen Ueberschichtung mit Gelbkies am 18. Oktober

Die erstellte Weiheranlage von Westen am 1. Nov. 2018
Die erstellte Weiheranlage von Westen am 1. Nov. 2018

 

Fertigstellung:

- Die beinahe fertig erstellte Weiheranlage vor der endgültigen Feinmodelierung am 1. November. Im Hintergrund erhebt sich der dunkelbraune Lärmschutzwall mit einem kleinen, hellen Steinhaufen zur Förderung der Geburtshelferkröten.

  - Es fehlen noch diverse Humusstreifen zur Anpflanzung der Gebüschgruppen und die eigentliche Bepflanzung, die Ruhebänke und Hinweistafeln.

Bepflanzung mit einheimischen Sträuchern:

-Am 1. Dezember wurden durch 16 Vereinsmit-glieder einheimische Sträucher in verschiedenen Zonen zwischen den vier Weihern angepflanzt. Die rund 500 Büsche bestehend aus 20 verschiedenen Arten (z.B. Weiss- & Schwarzdorn, Weiden, Rosen, Schneebälle, Faulbaum etc.), wurden meist in Gruppen von 3 artgleichen Pflanzen gesetzt. Die Pflanzen mussten verteilt, angeschnitten, gepflanzt und eingeschlämmt werden. Letzteres besorgte der Himmel am folgenden Tag ausgiebig dank reichhaltigem Niederschlag.

 

Informationstafel vor der Weiheranlage.        Grafik: Theo Furrer, Arlesheim, Juni 2019
Informationstafel vor der Weiheranlage. Grafik: Theo Furrer, Arlesheim, Juni 2019

 

Informationstafel:

- Um den vielen Spaziergängern eine erste Information zu verschaffen stellten wir nun anfangs Juni eine ausführliche Informationstafel auf. Diese weist auf die Bauherrschaft und die Ziele des Weiherprojektes hin. Die künftig erwünschten Bewohner werden mit Bild und Text aufgeführt. Ausserdem zeigt die Tafel auch, dass das Werk nur durch Beiträge von Stiftungen und durch zahlreiche Spenden von Vereinsmitgliedern und privaten Gönnern erstellt werden konnte.